GSB 7.1 Standardlösung

Deutsches Medizinprodukte-Informations- und Datenbanksystem (DMIDS)

Register-ID: 1852440

Allgemeines

Beschreibung

Das Deutsche Medizinprodukte-Informations- und Datenbanksystem (DMIDS) dient der Marktüberwachung von Medizinprodukten in Deutschland. Dort können Anzeigepflichtige, Sponsoren, Benannte Stellen und die zuständigen Behörden ihre anzuzeigenden Daten eingeben.
Das Inverkehrbringen von Medizinprodukten und In-vitro-Diagnostika sowie (je nach Produkttyp) die Angaben zum Sicherheitsbeauftragten oder zur für die Einhaltung der regulatorischen Vorschriften verantwortlichen Person müssen über das DMIDS von den jeweiligen Medizinprodukte-Herstellern angezeigt werden.
Vor Beginn müssen klinische Prüfungen und Leistungsbewertungsprüfungen von einer Ethik-Kommission zustimmend bewertet werden und (je nach Rechtsgrundlage) von der zuständigen Bundesbehörde (BfArM oder PEI) genehmigt bzw. bei dieser angezeigt werden. Die Anträge dazu müssen online im DMIDS gestellt und dort von den zuständigen Institutionen bearbeitet werden.
Abhängig vom Produkttyp sind Vorkommnisse mit Medizinprodukten sowie schwerwiegende unerwünschte Ereignisse im Rahmen einer klinischen Prüfung mit Medizinprodukten an das BfArM bzw. an das PEI zu melden. Im DMIDS werden die Meldungen gespeichert und stehen den zuständigen Institutionen zur Recherche zur Verfügung.
Mitteilungen zur Klassifizierung von Medizinprodukten oder Abgrenzung zu Nicht-Medizinprodukten werden ebenfalls im DMIDS erfasst.
Dass ein Medizinprodukt bzw. das Qualitätsmanagementsystems des Herstellers den jeweiligen regulatorischen Anforderungen genügt, wird den Herstellen von den Benannten Stellen bescheinigt. Meldungen zu den erteilten, eingeschränkten, ausgesetzten zurückgezogenen oder verweigerten Bescheinigungen werden von den Benannten Stellen im Medizinprodukte-Informationssystem erfasst.

Zweck und Zielsetzung der Registerführung

Das DMIDS dient dem Informationsaustausch zwischen Behörden, Benannten Stellen, Ethik-Kommissionen, Anzeigepflichtigen nach Medizinprodukterecht, EU-Kommission und anderen Mitgliedstaaten. Es ermöglicht damit die Durchführung behördlicher Aufgaben im Bereich der Marktüberwachung, Vigilanz, Klinischen Prüfungen.
Ein Teil der Daten ist zudem der Öffentlichkeit (gegen Gebühr) zugänglich.

Kontext der Registerführung und -nutzung

Das DMIDS bildet den deutschen Datenbank-Abschnitt innerhalb des regulatorischen Systems der europäischen Medizinprodukte-Erfassung ab. Die auf europäischer Ebene abgestimmten Datenobjekte werden regelmäßig an die europäische Datenbank "Eudamed2", bzw. EUDAMED geliefert.

Entwicklungen, geplanter Ausbau

Das bestehende europäische Datenbanksystem Eudamed2 wird sukzessive durch das neue System EUDAMED abgelöst.
Für die Mehrheit der aktuellen Funktionen wird die primäre Datenquelle zukünftig die europäische Datenbank EUDAMED sein.
EUDAMED wird von der EU-Kommission betrieben. Die Administration und die Unterstützung der Nutzer liegt ebenfalls vollständig bei der EU-Kommission.

Gesetzliche Ebene

Gesetzlich

Rechtsgrundlagen

§§ 33, 96, 86 Medizinprodukterecht-Durchführungsgesetz (MPDG)

Internetauftritt, Flyer, weitere Quellen

Inhalt des Registers

Informationsobjekte (Einheiten, über die Daten geführt werden)

Zuständige BehördenMerkmale und weitere Details
Objekt-ID

1851182

Klassifikation

Organisationen

Merkmale
AnzeigendeMerkmale und weitere Details
Objekt-ID

1851184

Klassifikation

Organisationen

Merkmale
Anzeigen von MedizinproduktenMerkmale und weitere Details
Objekt-ID

1851186

Klassifikation

Vorgänge

Merkmale
BescheinigungenMerkmale und weitere Details
Objekt-ID

1851188

Klassifikation

Dokumente

Merkmale
Mitteilungen zur Klassifizierung eines Medizinprodukts durch deutsche BehördenMerkmale und weitere Details
Objekt-ID

1851190

Klassifikation

Vorgänge

Merkmale

Qualität

Aufgrund der Anzeigeverpflichtungen ist der Datenbestand vollständig.
Die einzelnen Angaben sind ebenfalls vollständig (basierend auf der jeweils geltenden Rechtslage).
Bei Eingabe der Daten wird deren Vollständigkeit geprüft (Pflichtfeldprüfungen) und z. T. auch deren Plausibilität. Weitere Plausibilitätsprüfungen erfolgen durch die jeweils zuständigen Stellen/Institutionen (z. B. Landesbehörden).

Periodizität und Aktualität

Der Bestand wird fortlaufend ergänzt.
Die Anzeigenden/Meldenden sind verpflichtet, die Daten aktuell zu halten.
Die Daten werden entsprechend der gesetzlichen Vorschriften vorgehalten bzw. gelöscht.

Administrative Registerführung

Vergleichbare Verwaltungsebene

Bund

Zuständigkeiten

Die administrative Betreuung des Systems liegt beim BfArM. Dort wird es auch gehostet.
Für die Richtigkeit der Daten sind allein die zuständigen Stellen (Anzeigepflichtige, Benannte Stellen, Ethikkommissionen, Behörden) verantwortlich.

Zugriffsbeschränkung

Der Zugriff ist beschränkt.

Zugriffsberechtigungen

Behörden, Benannte Stellen, Anzeigepflichtige, Ethik-Kommissionen können im Rahmen ihrer jeweiligen gesetzlichen Verpflichtungen im Zusammenhang mit Medizinprodukten auf die Daten zugreifen.
Der Öffentlichkeit steht ein kostenpflichtiges Rechercheangebot zur Verfügung.

Datenlieferungen (eingehend / ausgehend)

Daten werden über Erfassungsoberflächen eingegeben. Ausgewählte Daten (Vorkommnisse, schwerwiegenden unerwünschten Ereignisse) werden aus einer anderen BfArM-internen Fachanwendung per XML geliefert.
Ausgehende Datenlieferungen erfolgen über eine XML-Schnittstelle an Eudamed2.
Weitere Daten können auch per XML exportiert werden.

Open Data-Tauglichkeit

Aufgrund von Ausnahmetatbeständen nach § 12a EGovG (Schutz personenbezogener Daten) ist der Datenbestand nicht Open Data-tauglich.

Teile des Datenbestandes sind nach Erwerb einer Recherchepauschale zugänglich. Der öffentliche Teil steht gegenwärtig nicht als Open Data zur Verfügung.

Verwendung der Registerdaten

Primärer Verwendungszweck ist die Unterstützung bei der Marktüberwachung und Vigilanz durch die zuständigen Stellen.
Das BfArM nutzt die Daten bei gezielten Anfragen seitens des BMG oder der Landesbehörden.

Technische Standards, Betrieb, Schnittstellen

Datenbanken und Schnittstellen

Zu DMIDS gehören 15 Cloud-Datenbanken sowie 5+3 relationale Datenbanken. Genutzt werden hierfür die Produkte von verschiedenen kommerziellen Anbietern. Es wird ein Web-Service für den Download von Vorkommnissen bereitgestellt. Zusätzlich existieren interne Schnittstellen zum Datenaustausch für die einzelnen Module mittels XML-Dateien. Es existiert eine Schnittstellenbeschreibung.
Im DMIDS können (intern) ZIP-Dateien heruntergeladen werden, die zum Datenaustausch nach EUDAMED genutzt werden können. EUDAMED stellt eine Website für den Datenimport bereit. Für den Nutzern bestehen im Portal die Möglichkeiten, die Daten per XML, CSV oder PDF herunterzuladen. Zusätzlich können die Nutzer auch Anlagen hochladen.

Technische Standards

Der Download von Vorkommnisse ist mit Hilfe eines Web-Services möglich (SOAP und WS-Security, implementiert mittels eins kommerziellen Produkts).
Anlagen zu Formularen können als PDF hochgeladen werden.
Der Export von Formularen erfolgt ebenfalls als PDF. Zusätzlich stehen die Optionen zum Download im Format XML oder CSV zur Verfügung.

Portale, Fachanwendungen und Anbieter

Das DMIDS wird in zwei Varianten (öffentlicher Zugang und benutzerspezifischer Zugang) mit 7 unterschiedlichen Sichten angeboten.
Zusätzlich existiert eine interne Anwendung zur Erstellung von ZIP-Dateien für den Datenaustausch mit EUDAMED.

Bezug zur amtlichen Statistik

Bezug zur amtlichen Statistik

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Redaktioneller Stand: 27.07.2021