GSB 7.1 Standardlösung

Baulandkataster

Register-ID: 1851996

Allgemeines

Beschreibung

Die Gemeinden können sofort oder in absehbarer Zeit Flächen in Karten oder Listen auf der Grundlage eines Lageplans erfassen, in denen Wohnbau- und Gewerbegrundstücke in Privatbesitz sowie Grundstücke in öffentlicher Hand aufgelistet sind. Alternativ wird ein solches Kataster auch „Baulückenkataster" genannt. Die Einrichtung des Baulandkatasters ist jedoch für die Kommunen freiwillig und führt daher zum einen zur Unvollständigkeit der Erfassung von Bauland auf kommunaler Ebene sowie zum anderen zu einer Vielfalt unterschiedlich geführter und inhaltlich bestückter Kataster.

In einigen Bundesländern, wie z. B. Baden-Württemberg werden Baulandpotenziale erfasst, die Baulücken, Brachflächen, geringfügig genutzte Flächen, Leerstände beinhalten. Hessen arbeitet derzeit an einem landesweiten Potenzialflächenkataster, in dem die Kommunen künftig Potenziale (Baulücken, Brachflächen, untergenutzte Flächen, ggf. Leerstände) im öffentlichen und privaten Eigentum erfassen können.

Zweck und Zielsetzung der Registerführung

Das Kataster dient als Planungsgrundlage für Kommunen, z. B. zum Nachweis der Bauflächenpotenziale im Rahmen der Bauleitplanung. Mit der Veröffentlichung können die Gemeinden zudem auf die Möglichkeiten einer Bebauung hinweisen und bieten damit eine Informationsplattform für Bürgerinnen und Bürger, Architektinnen und Architekten sowie Investorinnen und Investoren.

Kontext der Registerführung und -nutzung

Auch im Sinne des Klimaschutzes ist die Reduzierung des Flächenverbrauchs wichtiger geworden. So ist „Innenentwicklung statt Außenentwicklung“ ein gängiges Motiv in der Stadtplanung, das anstrebt, Baulücken zu schließen anstatt immer weiter neues Wohnbauland im Außenbereich auszuweisen. Die Reduzierung von Neuinanspruchnahmen von Siedlungsflächen wirkt der Bodenversiegelung von schutzwürdigen Böden entgegen. Ist das Baulandkataster öffentlich, gibt es auch für Private einen größeren Anstoß, sich diesem Prinzip anzuschließen. Seit 2013 ist mit der „Innenentwicklungsnovelle“ und weiteren Novellen im Baugesetzbuch durch den gesetzlich vorgegebenen Fokus auf die Stärkung der Innenentwicklung und den Schutz des Außenbereichs der energetische Zustand einer Bebauung in den Vordergrund gerückt, weshalb ein Blick ins Baulandkataster wichtiger ist.

Absehbare Entwicklungen, geplanter Ausbau

Zentral geführte Bauland- bzw. Baulückenkataster sind in den Bundesländern nicht vorhanden. Im Saarland arbeiten jedoch verschiedene Kommunen an der Erstellung eines entsprechenden Katasters. In Baden-Württemberg ist mittelfristig die Aktualisierung der IT-Anwendung geplant, in Hessen wird den Kommunen eine webbasierte Anwendung zur Erfassung der Potenziale in Kürze zur Verfügung gestellt.

Gesetzliche Ebene

Gesetzlich

Rechtsgrundlagen

§ 200 Abs. 3 i. V. m. § 1a Baugesetzbuch (BauGB)

Internetauftritt, Flyer, weitere Quellen

Inhalt des Registers

Informationsobjekte (Einheiten, über die Daten geführt werden)

Bebaubare Grundstücke, BaulandMerkmale und weitere Details
Objekt-ID

1851596

Klassifikation

Materielle Güter

Beschreibung

Unbebaute oder geringfügig bebaute, aber erschlossene innerörtliche Baugrundstücke

Merkmale

Qualität

Da Baulandkataster nicht flächendeckend vorhanden sind, ist der Gesamtdatenbestand lückenhaft.

Administrative Registerführung

Vergleichbare Verwaltungsebene

Kommunal

Zuständigkeiten

Zuständig sind die einzelnen kommunalen Stellen. In einigen Bundesländern wird landesweit die technische Infrastruktur zur Verfügung gestellt oder befindet sich noch im Aufbau. Für die technische Registerführung ist in diesen Fällen entweder der kommunale oder ein privater IT-Dienstleister zuständig.

Zugriffsbeschränkung

Der Zugriff ist beschränkt.

Zugriffsberechtigungen

Ob das Baulandkataster oder Teile davon öffentlich ist, unterscheidet sich von Kommune zu Kommune. Ist das Baulandkataster öffentlich, werden die Registerdaten veröffentlicht, soweit die Grundstückseigentümerin oder der Grundstückseigentümer nicht widersprochen hat.

In Bremen sind Baulücken im Baulücken-WebGIS öffentlich zugänglich und Daten lassen sich einzelbaulückenbezogen als Print oder Datei exportieren. Darüber hinaus gibt es keinen digitalen Datenabruf.

Datenlieferungen (eingehend / ausgehend)

Die Gemeinden erheben die Daten. Grundlage der Erhebung sind die Geobasisdaten des Amtlichen Liegenschaftskatasterinformationssystems (ALKIS).

Verwendung der Registerdaten

In Bremen finden die Daten für die Prüfung nach Landesrecht bonusbedingte Stellplatzablösung für Bauprojekte in Baulücken sowie für verwaltungsübliche Berichte und für Statistiken zur Bautätigkeit in Baulücken Verwendung.

Technische Standards, Betrieb, Schnittstellen

Datenbanken und Schnittstellen

Baden-Württemberg nutzt eine Oracle-, Bremen eine MySQL-Datenbank. In Bremen sind die Schnittstellen XML-Import sowie GeoJSON-Export implementiert.

Portale, Fachanwendungen und Anbieter

Die auf Grundlage von cadenza eigenentwickelte Fachanwendung Flächenmanagement-Tool FLOO wird in Baden-Württemberg genutzt, in Bremen die Fachanwendung Bauluecken-WebGIS.

Bezug zur amtlichen Statistik

Bezug zur amtlichen Statistik

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Redaktioneller Stand: 26.01.2023

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